Sternbusch – Waldpark Alter Tiergarten
Im Parkpflegewerk unter Nr. 5.3.7 “Sternbusch” findet sich folgende Aufgabe:
Wiederherstellung des namengebenden zentralen Achsensterns durch Schlagen der entspr. Schneisen aus dem Bestand. Auf die Wiederherstellung der historisch beschriebenen Alleestrukturen sollte aus Gründen der praktischen Umsetzbarkeit (Schaffung von ausreichend dimensionierten Lichtraumprofilen) verzichtet werden.
Prüfung eines evtl. möglichen Wegeausbaus im Zuge weiterführender Planungsschritte sowie Sicherstellung einer nachfolgenden, kontinuierlichen Pflege zur Erhaltung der Schneisen.
Ausbau des Zentrums als einfachen Rundplatz mit Neupflanzung einer zentral angeordneten Linde.
Die Nassauer Allee, die der Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen als repräsentativen Zugang zur brandenburgischen Residenzstadt Kleve im November 1653 mit Linden in zwei Doppelreihen bepflanzen ließ, verband die Stadt zugleich mit dem Waldpark des Alten Tiergarten.
Vom ursprünglichen Standort des Trophäenmals Cupido auf der Nassauer Allee führte eine andere Allee zu einem Waldplatz. In seiner Mitte stand eine geleitete Linde, die von einem Stützgerüst unterfangen war. Vom Lindenplatz / Mittelpunkt aus führten acht Wege strahlenartig in den Wald. In den Zwickeln wuchsen acht weitere Linden. Der Stern gab dem Gebüsch den Namen „Sternbusch“. Diese Bezeichnung ist im Laufe der Zeit von dem westlichen Teil des Waldgeländes auf die gesamte Anlage übergegangen.
Sternplätze und diagonal oder parallel geführte Schneisen sind typisch für die Anlage eines Jagdplatzes im 17. Jahrhundert. Sie dienten der Beobachtung und Stellung des Wildes.
Der namengebende Sternplatz wurde 2020 in vereinfachter Form wiederhergestellt: Auf die zentrale Linde wurde verzichtet. An Stelle der acht Linden wurden mit Rücksicht auf den Baumbestand standortgerecht schattenverträgliche Stechpalmen (Ilex aquifolium) gepflanzt.
Details zum Projekt finden Sie hier.
Fotos: Thomas Velten, 06.04.2020